Wetterstein-Zugspitze

Die Therapie

Fakten:

1000 Klettermeter (33SL) 8-/8


Markus bei der Erstbegehung



Eine kleine Geschichte von Andi, der einen Teil der Tour zusammen mit Markus erschossen hat:







„Wer eine Therapie braucht sollte zum Arzt, er kann aber auch klettern gehen!“

2007

Unser erster Nachwuchs kündigt sich an. Deshalb bin ich mit meiner Frau Christine mehr im Klettergarten als in den Bergen unterwegs. Dort treffen wir Pat, den wir von seinen Touren in den Tannheimern kennen.

Er hat mit Markus ein neues Projekt an der Zugspitze. Außerdem hat er eine neue Freundin und nicht mehr so viel Zeit…  Ich dafür umso mehr.

Pat gibt deshalb meine Telefonnummer an Markus weiter, der öfter einen Partner für die Zugspitze braucht.

Ein paar Tage später ruft mich Markus an. Am Wochende treffen wir uns um sechs Uhr in Kempten und fahren nach Ehrwald.

Das erste Mal mit Markus unterwegs und gleich eine Erstbegehung. Mir ist etwas mulmig, denn den vertrauenserweckenden Eindruck eines Profis macht er mir nicht gerade. Während dem Hochlaufen zur Wand erklärt mir Markus das Vorgehen: „11 SL sind

schon fertig und mit Fixseilen ausgerüstet. Wir müssen dort hochyümaren und das Material mitschleifen.“

Am Einstieg angekommen, packt Markus Akkus und Bolts in meinen Rucksack und bindet mir zwei Seile zum Nachziehen an den Gurt. Die Bohrmaschine und ebenfalls zwei Seile hat Markus.

Er legt los und verschwindet über einem Überhang, sieht bei ihm ganz einfach aus. Ich hänge mich auch ein und ziehe mich hoch. Stück für Stück steige ich am Seil auf und plage mich über den Überhang.

6 SL später, ich bin platt, habe Blasen an den Händen und Krämpfe in den Armen…

Das nächste Mal (?!) habe ich Handschuhe dabei.

Es ist eine Qual…. Erstbegehungen habe ich mir eher als

Abenteuer, nicht als Schinderei vorgestellt!

Das Ende der Fixseile ist erreicht, ich bin vollkommen fertig.

Markus transportiert das Material 2 SL über leichtes Gelände weiter und deponiert es dort. Solange kann mich etwas erholen.

1 SL möchte er noch weiterkommen.

Ich raffe mich auf und sichere Markus. Die Schinderei ist für mich vorbei und das Abenteuer beginnt, auch wenn eigentlich nur für Markus.

Ein paar Meter klettern, der Cliff hält, BH setzen, ausruhen, weiter. Wieder zwei, drei Meter, ein guter Griff, Loch bohren, BH reinklopfen, Exe rein, 'zu',

Mutter anziehen, Pause, weiter. Nach 1 ½ Std, ist der nächste Stand eingerichtet.

Nun heißt es herrichten zum Abseilen, das Fixseil befestigen und das restliche Material verstauen.

Nach weiteren 2 Std stehen wir wieder am Einstieg und es dämmert……

Nichts wie runter zum Auto. Markus ist nicht so ganz zufrieden, ich war zu langsam…Aber immerhin ist

jetzt wieder neues Material oben…..

Ob ich nochmal mitgehe? Klar !?

 

Eine neue Erfahrung und ein langer, anstrengender, sauharter Tag liegt hinter mir.

 

Eine Woche später, nachdem die Blasen an den Händen abgeheilt sind und ich am Schreibtisch in der Arbeit sitze, ist mir klar, wenn Markus mich anruft, gehe ich wieder mit!


 

Topos zur Tour : 



 





Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden